Mhm... Was soll ich da jetzt antworten außer "Nein"?
Ein Kind wird nicht von heute auf morgen zu 100 % entscheidungsfähig, sondern lernt erst langsam, autonom zu sein. Dabei ist es natürlich wichtig, dass die Eltern Rücksicht auf das Wohl und die Interessen des Kindes nehmen. Ich nehme an, hier hakt deine Sorge ein - habe ich das richtig verstanden?
Von Geburt eines Kindes an treffen Eltern Entscheidungen für das Kind, weil das Kind das noch nicht selbst tun kann: Was bekommt man Kind zu essen? Welches Spielzeug gebe ich ihm? In welchen Kindergarten kommt es? Was unternehme ich mit meinem Kind? Was zeige ich meinem Kind? Was lerne ich meinem Kind?
Hin und wider treffen Eltern dann auch die Entscheidung, dass ihr Kind zu den Pfadis kommen soll. Das Kind selber zeigt dann, ob es ihm Spaß macht oder nicht. Auch ein Biber ist in der Lage zu sagen: "Mir gefällt es hier."
Manche Kinder (und auch manche Erwachsene) brauchen eine Aufwärmphase, bis ihnen eine Beschäftigung wirklich Spaß macht oder sie sich in einer Gruppe wirklich wohlfühlen. Es macht daher in meinen Augen Sinn, eine gewisse Zeit abzuwarten, bevor man eine Sache aufgibt. Kann schon sein, dass das dann als "Zwang" erfahren wird - auf der anderen Seite trainiert es ein gewisses Durchhaltevermögen.
Ich denke, es gibt nur ganz wenige Eltern, die ihr Kind zu einer Freizeitaktivität zwingen würden, die ihm langfristig nicht gefällt. Wenn man als JugendleiterIn das Gefühl hat, dass ein Kind unglücklich ist und nicht freiwillig kommt, sollte man auf jeden Fall das Gespräch mit den Eltern suchen.
Hast du gegenteilige Erfahrungen gemacht? Bzw. woher kommt dein Eindruck, dass mehrere WiWö und GuSp lieber etwas anderes machen würden als zu den Pfadis gehen?
Das interessiert mich wirklich, da ich solche Fälle nur sehr vereinzelt kenne.