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PfadfinderInnen bieten das ideale Lernfeld für soziale Kompetenz


Soziale Kompetenz ist heute eine Notwendigkeit im Berufsleben. Soziale Kompetenz kann aber nur eingeschränkt in der Schule vermittelt werden, denn soziale Kompetenz kann nur durch ständige Übung erworben werden. Die Pfadfinderidee ermöglicht Kindern und Jugendlichen in allen Stufen das eigenverantwortliche Handeln und bietet dazu das dazu notwendige Übungsfeld (Peer Groups). Meine Vision ist es, dass in Zukunft jedermann den Begriff "soziale Kompetenz" automatisch mit der Kinder- und Jugendarbeit der PPÖ "verknüpft".


Diskussionen

  • phips ist dafür
    +4

    Sehe ich aktuell und in Zukunft als eine unserer wichtigsten Aufgabenfelder. Das es wirkt haben viele von uns selbst erlebt. Die Kommunikation nach außen ist eine der Herausforderungen denke ich.

  • ich sehe das ganz ähnlich

    Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier verkehrt dieses Argument aber ins Gegenteil und sagt, dass der Großteil der Jugendlichen nur freiwillig engagiert ist, weil es soziale Kompetenz zeigt und im Lebenslauf gut aussieht, was meiner Meinung nach dann nicht mehr soziale Kompetenz sondern wirtschaftliche ist http://derstandard.at/1385170118087/Bildung-bedeutet-auch-klassische-Musik-zu-hoeren wie seht ihr das und wie kann man das Argument entkräften?

    • scouting4noize ist dafür
      +2

      Heinzlmaier sagt, dass die Jugend soziale Kompetenz nur zeigt um Karrierechancen zu haben. Also er sagt nicht einmal, dass ehrenamtliches Engagement Ergebnis eines sozialkompetenten Charakters ist (was das plausible Verständnis wäre) und es deshalb nicht verwunderlich ist, dass man in Freiwilligenorganisiationen viele sozialkompetente Menschen findet. Aber soweit geht Heinzlmeier gar nicht. Das provokative Fazit: Dass es bei den Pfadis viele engagierte Menschen gibt, ist nicht Ergebnis unserer Kinder- und Jugendarbeit, sondern die Pfadis sind eine Organisation die Engagement verlangt und in der Leutung bleiben deswegen zwangsläufig sozialkompente Menschen übrig?

      Wahrscheinlich, aber:

      1) Der Großteil der Mitglieder engagiert sich nicht, weil sie ihr Gewissen mit ein bisschen Charity aufpolieren wollen. Unser Programm bietet ein spannendes Angebot und die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung.

      2) Kinder beginnen, weil ihnen der Spaß mit Freunden wichtig ist, aber sie bleiben, weil sie mitbekommen, wie wichtig es, ist Verantwortung zu übernehmen.

      3) Heinzlmeier: "Man muss sich eigene autonome Zonen schaffen, wo andere Gesetze herrschen. Vielleicht kann man mit Gleichgesinnten irgendwelche kollektiven Wohnformen finden, wo Kinder anders aufwachsen als in diesem Konsumwahnsinn." Die Pfadis bilden so eine autonome Zone, in der das Gruppen- und nicht das Einzelinteresse im Zentrum steht. Wir müssen konsumkritisches Denken/Handeln mit dem Schwerpunkt "Einfaches und Naturverbundenes leben" fokussieren.

      4) Wir müssen soziale Kompetenz aus altruistischer Motivation fördern, nicht der Arbeitsmarktfitness wegen.

      • danke, sehr interssante gedanken. ad 4) aus "altruistsichen motiven" ist das wirklich der ausweg? mE genügt, wenn soz. kompetentes handeln aus purer vernuft passiert. ganz im sinne des kant'schen imperativs! sozial kompetent zu handeln ist für mich unmittelbar einsichtig und braucht keiner weiteren motivation oder erklärung... wenn ich langfristig gute beziehungen zu anderen menschen führen will (!). das enthebt diese kompetenz jeglicher ideologie. sei dies nun das credo von der arbeitsmarktfitness oder das credo vom "poltisch korrekten menschen" oder ähnliches...

        • Natürlich reicht auch der Kategorische Imperativ als Motivation. In unsere egoistischen Welt ein bisserl Altruismus entgegen zu setzen, würd aber auch nicht schaden. Das ist aber eine Entscheidung die jeder/jede für sich entscheiden muss. Altruismus ist in jedem Fall nichts was man einfordern kann.

    • Martin, Heinzlmaier hat "recht" (so weit ich seine arbeiten evaluieren kann), er interpretiert daten und beobachtungen. ich stimme ihm zu, dass wir eine umdeutung von werten beobachten. es geht nicht darum ihn argumentativ zu entkräften, dazu müsstest du schon eine neue studie verfassen und eine überlegeneres erklärungsmodell vorlegen!

      die frage ist doch vielmehr: was ziehen wir daraus für schlüsse?! stimmen wir als ppö in den zeitgeist ein und trimmen unser pädagogisches angebot auch richtung "ökonomischer verwertbarkeit" um so für Jugendliche und eltern (!) attraktiver zu erscheinen. wenn ja, dann verraten wir unsere werte nämlich kinder und jugendliche eine ganzheitliche entwicklung zu ermöglichen.

      oder haben sich diese werte geändert? ist ökonomische verwertbarkeit nun ein wichtiges ppö ziel geworden? Wenn du meinst, dass dies wichtige fragen sind, dann bräuchte es eine wertediskussion im verband und nicht bloss eine suche nach einer vision!

    • Hallo, ja, ich sehe es auch, dass das was wir tun, ein perfektes Lernfeld für soziale Kompetenzen bietet. Das sollen auch alle Nicht-Pfadfinder bis 2028 wissen. Aber Kinder/Jugendliche/Leiter nicht aus Überzeugung und aus Spaß dabei sind, sondern nur fürn Lebenslauf bei uns aktiv sind - denen fehlt die Begeisterung (habe ich selbst erlebt bei PädAk-Studentinnen, die ein Jahr Praxis wollten: Waren in den Heimstunden zwar fast immer da, aber in keinem Gruppenrat und bei keiner Aktion außerhalb der Heimstunden/Wochenendlager) - wir brauchen Leute, die mit Begeisterung dabei sind! lg, Rainer

      • danke! du hast recht, arbeitsmarktfintness ist eben nur ein extrinsicher motivator. danke für die erinnerung.

    • Natürlich gibt es unterschiedliche Gründe, warum man sich freiwillig engagiert, aber der "Lebenslaufgedanke" ist - so denke ich - bei den Pfadis eher zweitrangig. Hier wachsen Jugendliche in die Gruppe hinein, meist über viele Jahre hinweg, und wenn dann am Ende der RaRo-Zeit die Frage aufkommt, ob man nicht auch LeiterIn wird, geht es bei vielen Jugendlichen wie selbstverständlich als LeiterIn weiter. Die Gründe "Ich habe eine soziale Verantwortung" oder "Ich will etwas Gutes tun" kommen glaube ich genauso später wie der Gedanke "Es macht sich gut im Lebenslauf". Wie es bei Quereinsteigern ist weiß ich nicht, da wird wahrscheinlich schon mehr reflektiert, warum man sich bei den Pfadis engagiert.

  • 1) bin dafür. würde das ideal aber rausreklamieren, es genügt wenn es ein "anspruchsvolles, produktives, offenes, positives, ..." lernfeld ist. eine vertikalspannung ist wichtig, aber der begriff "ideal" ist nach den schrecken des 20 Jhd. nicht mehr unschuldig. 2) könnten wir endlich aufhören, jegliche entwicklung von kindern und jugendlichen vor dem hintergrund ihrer arbeitsmarktfähigkeit zu denken?! es geht bei den Pfadfindern darum "lebenspraktische klugheit" zu erwerben und sozialkompetenzen sind ein teil davon. 3) Sozialkompetenz scheint, wenn man sich Führungskarrieren anschaut eher hinderlich zu sein ;) zynisch gesprochen. 4) sozialkompetenz ist universal notwendig um gut mit den anderen menschen hier auf diesem planeten auszukommen. der arbeitsmarkt ist nur ein teilbereich - und nicht mal der wichtigste - wiewohl in der öffentlichen diskussion ein hysterisch überhöhter.

  • sonnigst ist dafür
    +1

    die Vision gefällt mir!

    • fuxi ist dafür
      +2

      stimme definitv zu! ich denke ,dass die Öffentlichkeit sehr oft nicht wahrnimmt, dass im Rahmen der PfadfinderInnen die Möglichkeiten gegeben sind ,dass die Kinder und Jugendlichen soziale Kompetenzen erlernen und sich selbst zu einer selbständigen Individualität entwickeln können.

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